Christopherus Euander 1558 – Dunkler Bock (6,4 Vol.)

Dieses Rezept ist ein Versuch der historischen Rekonstruktion des dunklen Lagerbiers, so wie es im späten 16. Jahrhundert in Bayern gebraut wurde. Wir können nur vermuten, dass der Restextrakt nach heutigen Maßstäben recht hoch war und dass die Malze tennengemälzt wurden und daher untermodifiziert waren. Fast drei Viertel der Schüttung besteht aus Tennenmalzen. Das Gerstenmalz ahmt die Rauchigkeit der damaligen Malze aus direkt befeuerten Darren nach; und die Röstmalze imitieren die leichte Brenzlichkeit, die den damaligen inhomogenen Malzen bestimmt anhaftete. Schließlich liefert das Sauermalz einen Hauch von Säure, die damals mit großer Wahrscheinlichkeit in fast allen Bieren zu finden war, da diese in offenen, bakteriellen kontaminierten Holzbottichen vergoren wurden. Die Hopfenauswahl trifft den klassischen bayerischen Hopfen wie Hallertauer Mittelfrüh, Hersbrucker oder Spalt, denn der Übergang vom Gruit- zum Hopfenbier war im späten 16. Jahrhundert in Bayern im Wesentlichen abgeschlossen. Das Bier ist dem 1. Superintendenten Christopherus Euander in Kirchenlamitz 1558 gewidmet.